Lübecker Brückenschlag.

Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens hat das ArchitekturForumLübeck im Jubiläumsjahr 2019 im ganz relaen Sinne eine Brücke über den Wallhafen geschlagen. Bereits mehr als 20 Jahre sind vergangen, seit sich das ArchitekturForum im Rahmen des ArchitekturSommers 1998 das erste Mal intensiv mit der Roddenkoppel und den angrenzenden Bereichen befasst hat. Heute noch gibt es jedoch weiterhin genügend Anlass, den Blick auf diesen Ort zu richten - auch oder gerade vor dem Hintergrund, dass sich einige der Gebäude, wie beispielsweise das architektonische Juwel der Tudor-Hallen, in einem erschütternd desolaten Zustand befinden.

Bisher bilden zudem die Gewerbeflächen auf der Roddenkoppel, der Stadtgraben / Wallhafen und die Untertrave deutliche Barrieren zwischen der Altstadt und den umliegenden Quartieren. Im Laufe der letzten Jahre hat sich auf der Roddenkoppel einiges getan - mit der hier langsam entstehenden kulturellen Nutzung und den städtebaulichen Entwicklungen auf der nördlichen Wallhalbinsel werden neue Impulse gesetzt, die auch einen Brückenschlag über den Wallhafen und die Untertrave wieder in den Fokus rücken. Das ArchitekturForum hat im Rahmen seiner Jubiläumsfeierlichkeiten die Notwendigkeit einer besseren Verknüpfung der Quartiere aufgegriffen und mit einem 3-wöchigen Brückenschlag über den Wallhafen die räumliche Nähe der Roddenkoppel zur Altstadt für viele Menschen sicht- und erlebbar gemacht. Insgesamt wurde die temporäre Verbindung in diesem Zeitraum über 20.000 Mal gequert und ermöglichte den Besuchern neue Eindrücke und Erkundungen auf der Roddenkoppel. Der Brückenschlag schaffte zudem die notwendige neue Verknüpfung der Stadtteile und wurde so selbstverständlicher Teil der alltäglichen Wege der Lübecker Bürger.

 

In der Zukunft liegen hier in „Upper West“ die Potentiale für Lübecks weitere Entwicklung, aber auch für die perspektivische Verknüpfung der bestehenden Stadtteile miteinander sowie die Erweiterung und Fortführung des öffentlichen Grünraumes. Das vorhandene industrielle Erbe bildet hierbei Herzstück und Rückgrat und schafft somit die Möglichkeit, einen Ort mit einzigartiger Identifikationskraft entstehen zu lassen.